Lisa

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  • #31
AW: Kennenlernen über größere Distanzen

Zitat von SineNomine:
Nun, es ist beispielsweise ein Unterschied, ob man genervt und gestreßt zur Türe reinkommt oder ob man eine Stunde später, nach einer Dusche und einem guten Essen mit deutlich besserer Laune am Telefon darüber plaudert wie der Tag so war.

Hm. Wenn ich gestresst und schlecht gelaunt zur Tür rein komme, möchte ich eigentlich nicht meinen Partner als seelischen Mülleimer benutzen, um mich auszukotzen.
Ich neige ohnehin grundsätzlich dazu, meinen Stress erstmal selber abzureagieren und runterzukommen, bevor ich jemanden, der nix dafür kann, unnötig anraunze.
Und auch nach einer Dusche und gutem Essen plaudere ich nicht vordergründig gut gelaunt über meinen Tag, wenn er eigentlich ******** war. Aber ich habe den nötigen Abstand, um meine schlechte Laune nicht an Unschuldigen auszulassen.

Zitat von Minze:
Diesbezüglich besteht auf jeden Fall ein deutlicher Unterschied zum Telefonieren, wo häufig eher reflektierend berichtet wird und somit bereits Abstand zu schwierigen Geschehnissen hergestellt ist.

Nun ja, ich finde, das sollte man generell so machen (reflektierend berichten), egal ob als Single im Freundeskreis oder in einer Beziehung.
 

Lisa

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  • #32
AW: Kennenlernen über größere Distanzen

Zitat von einfachich:
Damals wollte ich eine Fernbeziehung, habe das also bei der Sucheinstellung so forciert - die Partnerschaft am Wochenende und im Urlaub genießen und dazwischen Mutter sein. Das hat auch drei Jahre super funktioniert. Es war immer eine Auszeit vom Alltag. In den letzten beiden Jahren fielen mir die Verabschiedungen immer schwerer. Mein Sohn geht nun inzwischen öfter eigene Wege [...]
Das ist vielleicht ein Frauenphänomen - neue Partnerschaft und Muttersein schön getrennt unter einen Hut kriegen wollen :)

Ich möchte dir wirklich nicht zu nahe treten, aber für mich klingt das so, als wäre dein Partner in der Zeit, in der du mit deinem Sohn beschäftigt warst, nur eine willkommene Abwechslung, sollte aber den Alltag von dir und deinem Sohn nicht zu sehr stören.
Jetzt wo du mehr freie Zeit hast, suchst du jemanden in der Nähe, der diese für dich an Stelle deines Sohnes füllen soll?
 

Lisa

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  • #33
AW: Kennenlernen über größere Distanzen

Zitat von Mrs:
Ich denke, man sollte vieles einfach auf sich zukommen lassen. Womöglich entgeht einem ein liebevoller und treuer Partner durch die Grenzen die man vorab im Kopf festmacht.

Die Partnersuche sollte man nicht von der Begrenzung abhängig machen, sondern von der Möglichkeit (Zitat eines Kollegen).

So sehe ich das auch. Ich habe früher auch nie nach einer Fernbeziehung gesucht bzw. alle Kontaktanfragen >50km verabschiedet.
Tja, und dann habe ich André kennengelernt (allerdings eben nicht klassisch über´s PS-Profil, sondern hier im Forum,also erstmal ohne den Hintergedanken einer Beziehung). Natürlich hab ich mir später , als der Kontakt intensiver wurde, auch überlegt, ob ich diese Entfernung wirklich wuppen und ob das überhaupt funktionieren kann.
Aber ich kenne mich auch gut genug, um zu wissen: hätte ich nur deswegen den Kontakt abgebrochen, hätte ich mich mein Leben lang gefragt, ob ich nicht genau "den einen Richtigen" damit verpasst hätte. Und damit hätte ich nicht wirklich leben können.
 
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Minze

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  • #34
AW: Kennenlernen über größere Distanzen

Zitat von Lisa:
Hm. Wenn ich gestresst und schlecht gelaunt zur Tür rein komme, möchte ich eigentlich nicht meinen Partner als seelischen Mülleimer benutzen, um mich auszukotzen.

Nein, natürlich nicht! So weit würde ich nicht mal denken, nein. Nur weil ich zunächst schlecht gelaunt bin, den Partner als seelischen Mülleimer zu benutzen. Diese Wortwahl... Mülleimer und benutzen... gefällt mir schon gar nicht.
Das ist ja das, was man in einer Nahbeziehung gut und schneller herausfinden kann, ob man aus Gründen besonderer Wertschätzung die schlechte Laune nicht am anderen rauslässt. Ich kenne es u.a. so, dass die gegenseitige positive Anziehung und Ausstrahlung, die Besonderheit der Beziehung schlechte Tage und Launen gut aushält, dass man sich gegenseitig so gut tut, dass schlechte Tage und Situationen besser zu ertragen sind, dass solche Erlebnisse im Umgang miteinander an Bedeutung und Wirkung verlieren.
Man sieht auch daran wie gut man zueinander passt. Ich finde es unglaublich wertvoll und überaus besonders, wenn zwei Menschen auf ähnlicher Wellenlänge einen humor- und liebevollen Umgang realisieren, der sie auch davor schützt, ineinander einen seelischen Mülleimer zu sehen..[/QUOTE]
 
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Minze

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  • #35
AW: Kennenlernen über größere Distanzen

Zitat von Lisa:
Hm. Wenn ich gestresst und schlecht gelaunt zur Tür rein komme, möchte ich eigentlich nicht meinen Partner als seelischen Mülleimer benutzen, um mich auszukotzen.

Ach und auskotzen ist auch so ein Ausdruck, den ich im Kontext mit Partnerschaft niemals denken geschweige denn ausdrücken wollte. Was für Vorstellungen von Umgang miteinander es so gibt, das ist teilweise schon erstaunlich.
 

einfachich

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  • #36
AW: Kennenlernen über größere Distanzen

"Zitat von Lisa "....sollte aber den Alltag von dir und deinem Sohn nicht zu sehr stören.

Ja, so ist es. Die Priorität hatte in der Zeit eindeutig mein Sohn. Ich habe meine Mutterrolle ausgefüllt und meinem Sohn die Wuzeln gegeben, die er braucht, um nun mutig seinen Weg selbst zu gehen.


"Zitat von Lisa" ... Jetzt wo du mehr freie Zeit hast, suchst du jemanden in der Nähe, der diese für dich an Stelle deines Sohnes füllen soll?

... ausfüllen soll... ist für mich nicht die richtige Bezeichnung. Jetzt sehe ich für mich die Zeit gekommen, meine Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen. Und das ist eine Beziehung eben auch mit räumlicher Nähe.
 

Freitag

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  • #37
AW: Kennenlernen über größere Distanzen

Zitat von Lisa:
Hm. Wenn ich gestresst und schlecht gelaunt zur Tür rein komme, möchte ich eigentlich nicht meinen Partner als seelischen Mülleimer benutzen, um mich auszukotzen.
Ich neige ohnehin grundsätzlich dazu, meinen Stress erstmal selber abzureagieren und runterzukommen, bevor ich jemanden, der nix dafür kann, unnötig anraunze.
Und auch nach einer Dusche und gutem Essen plaudere ich nicht vordergründig gut gelaunt über meinen Tag, wenn er eigentlich ******** war. Aber ich habe den nötigen Abstand, um meine schlechte Laune nicht an Unschuldigen auszulassen.
.
Ist Mutter Teresa dein Vorbild? Wie geht eine souveräne und vernunftgesteuerte Superklassefrau wie du es vorzugeben versuchst mit den Schwächen ihres Partners und ihrer Mitmenschen um?
 

Freitag

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  • #38
AW: Kennenlernen über größere Distanzen

Zitat von Lisa:
So sehe ich das auch. Ich habe früher auch nie nach einer Fernbeziehung gesucht bzw. alle Kontaktanfragen >50km verabschiedet.
Tja, und dann habe ich André kennengelernt (allerdings eben nicht klassisch über´s PS-Profil, sondern hier im Forum,also erstmal ohne den Hintergedanken einer Beziehung). Natürlich hab ich mir später , als der Kontakt intensiver wurde, auch überlegt, ob ich diese Entfernung wirklich wuppen und ob das überhaupt funktionieren kann.
Aber ich kenne mich auch gut genug, um zu wissen: hätte ich nur deswegen den Kontakt abgebrochen, hätte ich mich mein Leben lang gefragt, ob ich nicht genau "den einen Richtigen" damit verpasst hätte. Und damit hätte ich nicht wirklich leben können.
so sieht man es nach 3 wochen. in einem halben Jahr sprechen wir uns wieder:)
 

SineNomine

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  • #39
AW: Kennenlernen über größere Distanzen

Zitat von Lisa:
Wenn ich gestresst und schlecht gelaunt zur Tür rein komme, möchte ich eigentlich nicht meinen Partner als seelischen Mülleimer benutzen, um mich auszukotzen.

Das ist selbstverständlich und stand auch nie zur Diskussion. Trotzdem ist nicht an jedem Tag eitel Sonnenschein, die Partnerin oder der Partner erlebt einen auch mal in den eher weniger ausgeglichenen und reflektierten Momenten.


Ich neige ohnehin grundsätzlich dazu, meinen Stress erstmal selber abzureagieren und runterzukommen, bevor ich jemanden, der nix dafür kann, unnötig anraunze.

Dito. Einer der Grunde, warum ich meine Wege bevorzugt mit dem Fahrrad zurücklege: Ärger und Stress bleibt buchstäblich auf der Strecke.


Und auch nach einer Dusche und gutem Essen plaudere ich nicht vordergründig gut gelaunt über meinen Tag, wenn er eigentlich ******** war.

Das sicher nicht. Aber dann hat man oft den Abstand gewonnen der nötig ist die Dinge für sich richtig einzuordnen. Bei einer Fernbeziehung fällt dies ob des zeitlichen Verzugs zwischen "Erleben" und "Mitteilen und besprechen" vermutlich eher leichter. Bei einer "normalen" Bziehung muss man hingegen als Paar Mechanismen des Umgangs mit unmittelbar erlebter "schlechter Laune" entwickeln, die gerade sicherstellen, dass niemand als seelischer Mülleimer mißbraucht oder angeraunzt wird. Und an solchen Aufgaben wächst eine Partnerschaft in meinen Augen, genau das gemeinsame Entwickeln solcher Mechanismen macht für mich eine Beziehung aus.
 
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Wasserfee

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  • #40
AW: Kennenlernen über größere Distanzen

Zitat von SineNomine:
Und an solchen Aufgaben wächst eine Partnerschaft in meinen Augen, genau das gemeinsame Entwickeln solcher Mechanismen macht für mich eine Beziehung aus.

Lieber SineNomine,
es freut mich zu lesen, dass hier jemand erkannt hat, dass wir miteinander und aneinander wachsen dürfen in einer Beziehung. Leider begegne ich bei PS nur selten Männern, die diese Einstellung teilen. Schade, dass Aachen so weit weg ist ;-)
Es grüßt, die Wasserfee
 
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Minze

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  • #41
AW: Kennenlernen über größere Distanzen

Zitat von SineNomine:
Das sicher nicht. Aber dann hat man oft den Abstand gewonnen der nötig ist die Dinge für sich richtig einzuordnen. Bei einer Fernbeziehung fällt dies ob des zeitlichen Verzugs zwischen "Erleben" und "Mitteilen und besprechen" vermutlich eher leichter. Bei einer "normalen" Bziehung muss man hingegen als Paar Mechanismen des Umgangs mit unmittelbar erlebter "schlechter Laune" entwickeln, die gerade sicherstellen, dass niemand als seelischer Mülleimer mißbraucht oder angeraunzt wird. Und an solchen Aufgaben wächst eine Partnerschaft in meinen Augen, genau das gemeinsame Entwickeln solcher Mechanismen macht für mich eine Beziehung aus.

Dieser Beitrag erhält meine Zustimmung :), in diese Richtung dachte ich gestern abend auch noch, konnte dann aber wegen starker Müdigkeit nicht mehr schreiben ;-).

Ja, so ist es, ein Paar, das miteinander lebt ist herausgefordert, mit allem was zum Alltag dazu gehört umzugehen. Das praktische Leben, das Bedürfnis nach gutem Umgang mit alltäglichen und menschlichen Herausforderungen, das kann verbindend wirken und auch gegenseitige Wertschätzung erhalten oder steigern.
 
M

Minze

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  • #42
AW: Kennenlernen über größere Distanzen

Zitat von einfachich:
Meine Erfahrung ist die, dass sich die (Lebens-)Bedingungen ändern, was anfangs lebbar ist, kann später zum Stress ausarten, oder umgekehrt. Habe im Bekanntenkreis drei Freundinnen, denen es ähnlich ging. Das ist vielleicht ein Frauenphänomen - neue Partnerschaft und Muttersein schön getrennt unter einen Hut kriegen wollen :)

Alles hat seine Zeit. Jetzt kommt für mich nur noch eine "Nah"-Beziehung in Frage.

Ich kann deine Situation recht gut nachvollziehen. Entscheidungen orientieren sich an der Zeit in der man lebt und an den Umständen mit welchen man umzugehen hat. Damals war es für alle Beteiligten wohl die richtige Entscheidung, weil sie zu Euch passte.

Nein, dabei geht es nicht um Lücken zu füllen oder Stellen umzubesetzen, es geht um die gesamte Lebenssituation, in welcher man sich befindet.
 

einfachich

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  • #43
AW: Kennenlernen über größere Distanzen

Zitat von Minze:
Ich kann deine Situation recht gut nachvollziehen. Entscheidungen orientieren sich an der Zeit in der man lebt und an den Umständen mit welchen man umzugehen hat. Damals war es für alle Beteiligten wohl die richtige Entscheidung, weil sie zu Euch passte.

Nein, dabei geht es nicht um Lücken zu füllen oder Stellen umzubesetzen, es geht um die gesamte Lebenssituation, in welcher man sich befindet.

Danke für die Zustimmung. Durch die WE-Lösung hatte auch mein Partner die Möglichkeit, die Beziehung zu seinem minderjährigen Sohn aufrecht zu erhalten, eben weil er nicht hunderte Kilometer von ihm wegzog. Ich habe ihn darin bestärkt, so viel wie möglich Zeit mit ihm zu verbringen. Und dafür war mir mein Freund im Nachhinein sehr dankbar. Aus meiner beruflichen Praxis kenne ich leider viele Fälle, in denen aufgrund der Euphorie für die neue Partnerschaft die Kinder auf der Strecke geblieben sind (z . B. stundenlange Fahrten zu einem Elternteil). Ich finde, darüber können sich Väter oder Mütter gar nicht genügend Gedanken machen.

Eine Alltagsbeziehung erlaubt ein sich-fallen-lassen in stärkerem Maße. Jede Beziehung auf Augenhöhe bietet im Alltag Möglichkeiten, die eine Fernbeziehung nicht gewähren kann - weil der Partner ja nicht immer zugegen ist und mannigfaches selbst entschieden werden muss. Ein Wachsen der Beziehung würde ich aber nicht zwingend an den Alltag knüpfen.
 
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Minze

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  • #44
AW: Kennenlernen über größere Distanzen

Zitat von einfachich:
Danke für die Zustimmung. Durch die WE-Lösung hatte auch mein Partner die Möglichkeit, die Beziehung zu seinem minderjährigen Sohn aufrecht zu erhalten, eben weil er nicht hunderte Kilometer von ihm wegzog. Ich habe ihn darin bestärkt, so viel wie möglich Zeit mit ihm zu verbringen. Und dafür war mir mein Freund im Nachhinein sehr dankbar. Aus meiner beruflichen Praxis kenne ich leider viele Fälle, in denen aufgrund der Euphorie für die neue Partnerschaft die Kinder auf der Strecke geblieben sind (z . B. stundenlange Fahrten zu einem Elternteil). Ich finde, darüber können sich Väter oder Mütter gar nicht genügend Gedanken machen.

Dafür wiederum Zustimmung von mir.
Eure damaligen Umstände passten zu Eurer Beziehungsform und umgekehrt. Somit konntet Ihr Eure Lebenssituationen auf individuelle Weise miteinander verknüpfen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man Liebe und Glück in einer Partnerschaft intensiv empfinden und leben kann, wenn dafür andere wertvolle und wichtige Beziehungen wie jene zu den eigenen Kindern auf der Strecke bleiben.

Zitat von einfachich:
Ein Wachsen der Beziehung würde ich aber nicht zwingend an den Alltag knüpfen.

Was versteht man unter "ein Wachsen der Beziehung"? Das ist auch wieder individuell unterschiedlich und von subjektiven Erwartungen und Einschätzungen abhängig. Die Qualität einer Beziehungsentwicklung wird von den direkt Beteiligten bestimmt und beurteilt. Eine sehr persönliche Geschichte eben.
 
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Minze

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  • #45
AW: Kennenlernen über größere Distanzen

Zitat von Lisa:
Nun ja, ich finde, das sollte man generell so machen (reflektierend berichten), egal ob als Single im Freundeskreis oder in einer Beziehung.

Es ging darum, dass Menschen in einer gelebten "Nahbeziehung" sich aktiv in unterschiedlichen Stimmungen und Situationen erleben und damit umzugehen haben. Sie erleben sich *im* Alltag *in* unterschiedlichen Zuständen, womit das reflektierende Berichten durch die Gegenwärtigkeit eher als gemeinsames Erleben, Erzählen und Reflektieren stattfindet.
 

Lisa

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  • #46
AW: Kennenlernen über größere Distanzen

Zitat von Freitag:
Wie geht eine souveräne und vernunftgesteuerte Superklassefrau wie du es vorzugeben versuchst mit den Schwächen ihres Partners und ihrer Mitmenschen um?

Nun, selbstverständlich auch perfekt und souverän, über dich kann ich schliesslich auch immer wieder milde lächeln ;-)).
 

Andre

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  • #48
AW: Kennenlernen über größere Distanzen

Zitat von Minze:
Diese Wortwahl... Mülleimer und benutzen... gefällt mir schon gar nicht.
Wir können gern auch nettere Begriffe verwenden, das ändert aber nichts am Kern der Aussage. Es gibt schon Naturen, die ihre Sorgen ungefiltert erstmal anderen aufladen, bevor sie sich selbst auch nur die Mühe eines eigenen Gedankens gemacht haben. Das kann der andere dann tun, Hauptsache, man hat sich erstmal erleichtert, Hauptsache, es geht einem selber erstmal besser, auch wenn's dem anderen dadurch schlechter geht.

Nö, Mülleimer und Auskotzen passt schon.
 
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Minze

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  • #49
AW: Kennenlernen über größere Distanzen

Zitat von Andre:
Wir können gern auch nettere Begriffe verwenden, das ändert aber nichts am Kern der Aussage. Es gibt schon Naturen, die ihre Sorgen ungefiltert erstmal anderen aufladen, bevor sie sich selbst auch nur die Mühe eines eigenen Gedankens gemacht haben. Das kann der andere dann tun, Hauptsache, man hat sich erstmal erleichtert, Hauptsache, es geht einem selber erstmal besser, auch wenn's dem anderen dadurch schlechter geht.

Nö, Mülleimer und Auskotzen passt schon.

Ich kenne solche Naturen nicht. Würde ich auf welche stoßen, wüsste ich mich zu wehren. Warum macht es solch' Freude, sich über schlechtere Naturen auszulassen / auszukotzen?
 

Heike

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  • #50
AW: Kennenlernen über größere Distanzen

Zitat von Andre:
Es gibt schon Naturen, die ihre Sorgen ungefiltert erstmal anderen aufladen, bevor sie sich selbst auch nur die Mühe eines eigenen Gedankens gemacht haben. Das kann der andere dann tun, Hauptsache, man hat sich erstmal erleichtert, Hauptsache, es geht einem selber erstmal besser, auch wenn's dem anderen dadurch schlechter geht.

Mal von den Extremen abgesehen, gibt es hier wohl wirklich unterschiedliche Vorlieben oder Grade, was Nähe und Distanz anlangt. Manche möchten auch Schwierigkeiten eher direkt teilen, ohne sie erst mal selbst schon dreiviertel fertig verarbeitet zu haben. Das muß nicht heißen, vom anderen zu erwarten, daß er einem die Arbeit abnimmt. Es kann auch eine bestimmte Form von gemeinsamen Paarverständnis sein.
 

Andre

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  • #52
AW: Kennenlernen über größere Distanzen

Zitat von Heike:
Manche möchten auch Schwierigkeiten eher direkt teilen, ohne sie erst mal selbst schon dreiviertel fertig verarbeitet zu haben.
Ich könnte sogar noch einen oben drauf setzen: Manchmal kann der andere das Problem sogar "richtiger" verstehen, wenn man es ihm ungefiltert (und damit vollständig und ohne bereits erfolgte subjektive Einfärbung und einseitige Auslegung) darlegt. -- Aber das (und anderes) gilt eben nicht wahllos und beliebig. Wenn es ein bewusstes Mittel zum Zweck ist -- gut. Wenn es nur eine Rechtfertigung für cholerisches Verhalten und Gedankenlosigkeit ist -- nein.
 

Andre

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  • #54
AW: Kennenlernen über größere Distanzen

Zitat von Benutzerin:
Das kommt drauf an. Beliebiges Verhalten bedeutet ja nicht nur, sich bei gleicher Ausgangssituation immer unterschiedlich zu verhalten, sondern sich bei unterschiedlichen Ausgangssituationen immer gleich.

Ich finde aber dennoch, dass in "Erst denken, dann reden" mehr Bewusstheit und Nichtbeliebigkeit steckt als in "Erst reden, dann denken".
 
B

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  • #55
AW: Kennenlernen über größere Distanzen

Zitat von Andre:
Ich finde aber dennoch, dass in "Erst denken, dann reden" mehr Bewusstheit und Nichtbeliebigkeit steckt als in "Erst reden, dann denken".

Wenn ich das mal so offen schreiben darf: auch das Plattitüden-Aufkommen hier im Forum könnte durch vorheriges längeres Nachdenken reduziert werden...
 

Andre

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  • #56
AW: Kennenlernen über größere Distanzen

Zitat von Benutzerin:
Wenn ich das mal so offen schreiben darf: auch das Plattitüden-Aufkommen hier im Forum könnte durch vorheriges längeres Nachdenken reduziert werden...
Du kennst nur nicht die Leute, die ich kenne. Manche Plattitüden sind traurige Realität. -- Aber vielleicht empfinde ich das "Erst reden, dann denken" nur deswegen so krass, weil ich die Umkehrung so "krass" bevorzuge. Meine ganze Lebensweise und -haltung ist nunmal so, dass ich meine Probleme erstmal selbst zu lösen versuche, bevor ich andere einbeziehe. Da liegt natürlich nahe, dass ich mir das auch von anderen wünsche. Was auch rein pragmatische Gründe hat -- ich kann schlecht meine eigenen Probleme *und* die des anderen lösen.
 
B

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  • #57
AW: Kennenlernen über größere Distanzen

Ähm, André, das ist mir jetzt peinlich.
Aber mit der Plattitüden-Bemerkung wollte ich Ihnen gewissermaßen durch die Blume zu verstehen geben, dass manche Ihrer Beiträge als solche bei mir 'ankommen' und dass ich schon überlegt hab, ob sie insgeheim (naja, so geheim dann auch nicht...) an der 2000er-PS-Prämie arbeiten.
Nix für ungut. Ich könnte mir auch manchen Kommentar verkneifen.
 

Heike

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  • #58
AW: Kennenlernen über größere Distanzen

Zitat von Andre:
Meine ganze Lebensweise und -haltung ist nunmal so, dass ich meine Probleme erstmal selbst zu lösen versuche, bevor ich andere einbeziehe. Da liegt natürlich nahe, dass ich mir das auch von anderen wünsche. Was auch rein pragmatische Gründe hat -- ich kann schlecht meine eigenen Probleme *und* die des anderen lösen.

Ja, das verstehe ich. Das Gegenmodell in der Diskussion ist aber sicherlich nicht, daß einer für beide die Probleme löst und der andere sich auf die faule Haut legt, sondern das beide stärker als Team beiderlei Probleme lösen und sie auch stärker als sie gemeinsame Probleme auffassen.
 
B

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  • #59
Total OT

Was bedeutet eigentlich "*" vor und nach einem Wort?