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AW: Lehrerin sein kommt scheint's nicht gut an
hallo schreiberin,
deine ausführungen kommen wohl genau zur rechten zeit. danke.
also, was ich zugegeben eher zwischen den Zeilen meinte (achtung, teils vorurteil!), ist, dass lehrer bei mir ab und an den anschein erwecken, dass sie von der (berufs unabhängigen) arbeit gerade in der privatwirtschaft immer wieder erstaunt sind und etwas ungläubig dreinblicken. wenn man z. b. betont, dass hier häufig ein betriebsrat nur eine alibifunktion hat oder gar nicht vorhanden ist, eine gewerkschaft nicht zuständig ist, es keine interessenvertretungen gibt, man es ausschließlich mit erwachsenen zu tun hat, einmal im jahr die eigene leistung beurteilt wird, bei umfangreichen sparmaßnahmen die mitarbeiter reihenweise an die luft gesetzt werden, ein standortwechsel manchmal unumgänglich ist, um den job zu behalten oder einen neuen zu bekommen, für manche eine wahre existenzangst herrscht, weil der job unsicher ist, und mehr.
wunderbar dein vergleich mit der arbeitszeit und -moral
. natürlich ist da was dran. was du so schreibst, klingt danach, als wenn du wirklich sehr motiviert bist und viel einsatz mitbringst. darf ich fragen, wie lange du schon als lehrerin arbeitest?
ich meine dein vergleich mit "x bleibt doch auch x" hinkt etwas. die bandbreite der möglichen jobs in der privatwirtschaft - bei identischer ausbildung - ist glaube ich um einiges höher als bei lehrern oder meinetwegen auch postboten. ich kann in der privatwirtschaft mit einer "startausbildung" in meinem ganzen berufsleben ausgesprochen unterschiedliche jobs haben, was meiner erfahrung nach so mancher lehrer auch nicht wirklich versteht - von wegen EINE ausbildung gleich EIN beruf. dem ist aber halt häufig gar nicht so.
keine frage, ein lehrerkollegium kann auch die reine hölle sein und eine "flucht" umso schwieriger. dass das im extremfall auch zu außerordentlichen psychischen problemen/belastungen führen kann, ist wohl klar. ich denke, hier werden Lehrer auch keineswegs beneidet. nur, die "fluchtmöglichkeit" ist in der freien wirtschaft auch nicht immer gegeben.
ich sehe, du hast eine sehr moderne/zeitgemäße ansicht, was die art des unterrichts angeht. ist diese bei dir aber eher eine einstellung oder tatsächlich gelebter berufsalltag? wenn letzteres stimmen sollte und du hierbei auch unterstützt wirst, dann bist du wohl an einer recht vorbildlichen schule tätig. dieses glück haben möglicherweise nicht viele.
da hast du dich gerade etwas widersprochen. wenn du doch SO viele "schreckliche" lehrer kennst, die den vorurteilen tatsächlich gerecht werden, dann sind es doch eigentlich gar keine vorurteile mehr, oder ;-)?
bist du vielleicht tatsächlich eine ausnahmelehrerin, die ihren beruf sehr ernst, mit hingabe und notwendiger offenheit ausübt? das ist natürlich denkbar. dann liegt es vielleicht umso mehr an deiner persönlchkeit, den "makel" lehrer wieder wettzumachen ;-). ich denke, wenn deine perönlichkeit und dein auftreten so gar nicht "lehrer-like" rüberkommt, sollte dein gegenüber aufhorchen - und zwar egal, ob er weiß, dass du lehrerin bist oder nicht
.
in deinem profil würde ich vielleicht besonders die seiten an dir hervorheben, die man so gar nicht mit einem "standard lehrer" verbindet. das könnte die notwendige aufmerksamkeit bringen.
mein eigener konkreter ausbildungsweg ist auch nicht unbedingt parship freundlich. vorurteile erreichen mich bei treffen auch schon mal ganz subtil. aufgrund meines berufes habe ich allerdings die Möglichkeit, mein studium bei der ersten anbahnung etwas zu kaschieren. ich denke, das ist legitim ;-).
Zitat von Schreiberin:Hallo Maddib !
Was meinst du damit bloß ? Als Lehrer ist man meistens Beamter und hat damit einen sicheren Job auf Lebenszeit – das ist natürlich ein gravierender Unterschied zur Freien Wirtschaft, aber das gilt für ALLE Beamten, nicht nur für Lehrer.
Wer jedes Profil wegklickt, nur wegen des Berufs „Lehrer“ , hat eindeutig ein Vorurteil.
Und ich kann nur wiederholen : ein Glück, dass die mich wegklicken. Dann muss ich wenigstens nicht auf frustrierende Weise „beweisen“, das ich nicht so bin.
hallo schreiberin,
deine ausführungen kommen wohl genau zur rechten zeit. danke.
also, was ich zugegeben eher zwischen den Zeilen meinte (achtung, teils vorurteil!), ist, dass lehrer bei mir ab und an den anschein erwecken, dass sie von der (berufs unabhängigen) arbeit gerade in der privatwirtschaft immer wieder erstaunt sind und etwas ungläubig dreinblicken. wenn man z. b. betont, dass hier häufig ein betriebsrat nur eine alibifunktion hat oder gar nicht vorhanden ist, eine gewerkschaft nicht zuständig ist, es keine interessenvertretungen gibt, man es ausschließlich mit erwachsenen zu tun hat, einmal im jahr die eigene leistung beurteilt wird, bei umfangreichen sparmaßnahmen die mitarbeiter reihenweise an die luft gesetzt werden, ein standortwechsel manchmal unumgänglich ist, um den job zu behalten oder einen neuen zu bekommen, für manche eine wahre existenzangst herrscht, weil der job unsicher ist, und mehr.
wunderbar dein vergleich mit der arbeitszeit und -moral
ich meine dein vergleich mit "x bleibt doch auch x" hinkt etwas. die bandbreite der möglichen jobs in der privatwirtschaft - bei identischer ausbildung - ist glaube ich um einiges höher als bei lehrern oder meinetwegen auch postboten. ich kann in der privatwirtschaft mit einer "startausbildung" in meinem ganzen berufsleben ausgesprochen unterschiedliche jobs haben, was meiner erfahrung nach so mancher lehrer auch nicht wirklich versteht - von wegen EINE ausbildung gleich EIN beruf. dem ist aber halt häufig gar nicht so.
keine frage, ein lehrerkollegium kann auch die reine hölle sein und eine "flucht" umso schwieriger. dass das im extremfall auch zu außerordentlichen psychischen problemen/belastungen führen kann, ist wohl klar. ich denke, hier werden Lehrer auch keineswegs beneidet. nur, die "fluchtmöglichkeit" ist in der freien wirtschaft auch nicht immer gegeben.
ich sehe, du hast eine sehr moderne/zeitgemäße ansicht, was die art des unterrichts angeht. ist diese bei dir aber eher eine einstellung oder tatsächlich gelebter berufsalltag? wenn letzteres stimmen sollte und du hierbei auch unterstützt wirst, dann bist du wohl an einer recht vorbildlichen schule tätig. dieses glück haben möglicherweise nicht viele.
da hast du dich gerade etwas widersprochen. wenn du doch SO viele "schreckliche" lehrer kennst, die den vorurteilen tatsächlich gerecht werden, dann sind es doch eigentlich gar keine vorurteile mehr, oder ;-)?
bist du vielleicht tatsächlich eine ausnahmelehrerin, die ihren beruf sehr ernst, mit hingabe und notwendiger offenheit ausübt? das ist natürlich denkbar. dann liegt es vielleicht umso mehr an deiner persönlchkeit, den "makel" lehrer wieder wettzumachen ;-). ich denke, wenn deine perönlichkeit und dein auftreten so gar nicht "lehrer-like" rüberkommt, sollte dein gegenüber aufhorchen - und zwar egal, ob er weiß, dass du lehrerin bist oder nicht
in deinem profil würde ich vielleicht besonders die seiten an dir hervorheben, die man so gar nicht mit einem "standard lehrer" verbindet. das könnte die notwendige aufmerksamkeit bringen.
mein eigener konkreter ausbildungsweg ist auch nicht unbedingt parship freundlich. vorurteile erreichen mich bei treffen auch schon mal ganz subtil. aufgrund meines berufes habe ich allerdings die Möglichkeit, mein studium bei der ersten anbahnung etwas zu kaschieren. ich denke, das ist legitim ;-).