AW: Sicherheitsmaßnahmen bei ersten Dates
Ein paar Anmerkungen zu dieser Diskussion.
Ich kann gut nachempfinden, dass Menschen vor einem ersten Date mit einer ihnen nur aus den Tiefen des Internet bekannten Person ein gewisses Bedürfnis nach "Sicherheit" haben.
Das trifft vielleicht auf Frauen noch in besonderer Weise zu, aber auch ich als Mann weiß ganz gerne, mit wem ich es wirklich zu tun habe und möchte mir sicher sein, dass zumindest wesentliche Basisdaten auch zutreffen und dass ich keine wirklich bösen Überraschungen erlebe. Insofern halte ich es für völlig nachvollziehbar und unter gewissen Rahmenbedingungen (bspw. "Abgeholt-werden") sogar für sehr ratsam zumindest ein paar elementare Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen.
Gleichzeitig empfiehlt Mary, nicht zu Unrecht, möglichst wenige eigene Daten herauszugeben.
Das ist erstens ein Widerspruch zum oben benannten Sicherheitsbedürfnis des anderen (Daten, die ich nicht herausgebe schützen zwar mich, aber sie verringern im Zweifel die Sicherheit des Gegenüber) und zum anderen in den meisten Fällen ohnehin gar nicht nötig: Wer meinen Vornamen, die Stadt in welcher ich lebe und meinen Forschungsschwerpunkt kennt, der kann bei Google & Co. binnen Minuten mein bisheriges berufliches Leben seit Studienbeginn recht lückenlos nachvollziehen. Und wer sich ein wenig Mühe gibt und die diversen Hinweise von Google geschickt kombiniert findet schnell noch deutlich mehr heraus, darunter sicher auch die eine oder andere Information aus meinem privaten Umfeld, und wer beispielsweise meine private Homepageadresse gefunden hat ist nur noch eine WHOIS--Abfrage von meiner Privatanschrift entfernt. Und das, obwohl ich eigentlich schon recht konsequent auf den Schutz meiner Daten achte. Anderen geht es da nicht anders.
Insofern funktioniert der Tipp "Verratet nicht zu viel über Euch" schon lange nicht mehr, ein paar wirklich elementare Basisinformationen wie Vorname, Wohnort und Beruf reichen, um an einen ganzen Berg weiterer Informationen gelangen zu können.
Am Ende hilft also nur, mit einer Prise gesundem Menschenverstand besonders gefährliche Situationen zu meiden, dort, wo es einem geboten erscheint entweder entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen oder zumindest durch das Befragen der guten alten Tante Google soviel über das Gegenüber in Erfahrung zu bringen, dass mögliche Risiken kalkulierbar erscheinen und ansonsten nicht vor lauter (i.a.R. ja völlig unbegründeter und nicht selten vielleicht sogar gegenseitiger) Angst die Lockerheit und den Spaß am Kennenlernen des Gegenüber zu verlieren.