Ich verfolge Eure Diskussionen mit Interesse. Danke für alle Beiträge!
Auf ein paar Themen möchte ich (noch einmal) eingehen, resp. Fragen dazu stellen:
Fühlt sich ein Mann, der einer Frau höfliche Aufmerksamkeit zukommen lassen möchte (sei es dadurch, dass er die Tür aufhält, in den Mantel hilft, die Rechnung bezahlt oder indem er vor ihr am Treffpunkt erscheint etc.) irgendwie schlecht oder nicht als potenzieller Partner angesehen, wenn die Frau diese Höflichkeitsbekundungen durchkreuzt? Wirkt es abtörnend auf Euch, wenn eine Frau solches nicht erwartet oder annimmt?
Ich gebe zu, dass ich mit dem Small Talk etwas provoziert habe. Dennoch war meine Frage nach dem Sinn der Regel, nichts allzu Persönliches zu erzählen, ernst gemeint. Weshalb genau sollte ich nicht über Ex-Partner resp. vergangene Beziehungen sprechen? Es ist klar, dass dies nicht exzessiv geschehen sollte, aber weshalb wird es von einigen offenbar als ein generelles Tabu gesehen?
U.a. Knut hat davor abgeraten, Konventionen zu berücksichtigen, die mir nicht entsprechen. Es mache keinen Sinn, jemanden zu spielen, der man nicht sei. Das ist mir eigentlich schon klar. Mich beschäftigt ja eher die Frage, ob ich vielleicht Zeichen nicht wahrnehme, falsch interpretiere oder im Balzritual unbeabsichtigerweise nicht mitspiele, weil mir gewisse Regeln nicht bekannt sind. SeinName schreibt von einem Korsett von Konventionen. Ich will mich auf keinen Fall in etwas einzwängen, im Gegenteil, ich will die Spielregeln lernen, damit ich besser mitspielen kann, wo ich es denn will. Allenfalls auch auf unkonventionellere Art, z.B. indem ich mein Interesse offen anspreche, wenn der Mann seines auf konventionelle Art andeutet. (Oder lauert da schon wieder irgendeine Gefahr?) Aber auch dafür müsste ich wissen, was das Gegenüber mir sagen will.
Mir hat mal jemand gesagt, Dating sei wie Tanzen. Es sei ein Ritual, bei dem man einen Schritt vor, dann aber auch wieder einen Schritt zurück machen müsse. Sonst verliere das Spiel den Reiz oder funktioniere nicht. Ich habe das nicht genau verstanden. Seid Ihr auch dieser Ansicht? Wie muss ich mir das genau vorstellen? Kann es sein, dass ich zu offen und zu direkt bin?
Auch equinox schreibt ja von einem Spiel. Was sind denn die wichtigsten Regeln dazu? Die bereits erwähnten Höflichkeiten? Oder gibt es da noch grundlegendere?
Vielleicht wirkt es nicht so, aber eigentlich bin ich inzwischen ja sehr locker, wenn ich Männer kennen lerne. Könnte es auch sein, dass zu grosse Kontaktfreude die Männer verunsichert?
Kürzlich war ich an einem Anlass, der auch von Parship beworben wurde. Als ich mit einem Mann darüber sprach, dass Parship motzt, wenn ich nicht eine Berufsbezeichnung ins Profil schreibe, sondern etwas, das ich für wichtiger halte, sagte er, ich sollte vielleicht einfach "Parship Mitarbeiterin" schreiben. Ich verstand zunächst nicht, was er damit sagen wollte. Erst später fragte ich mich, ob er meinte, ich sei quasi eine von Parship bezahlte Animatorin gewesen...
Zu der Frage von Marlene, wie Männer reagieren würden, wenn Frauen ihnen in den Mantel würden helfen wollen: Mein Ex-Mann bat mich jeweils darum. Er kommt aber aus einer Kultur, wo traditionell niemand Mäntel trägt... Ich fand's jeweils witzig.