Zitat von Andre:
Vor ein paar Jahren las ich mal irgendwo, dass so ein Männerhaus in England eingerichtet wurde – mit der Bemerkung, dass dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein sei, da (wenn die Dunkelziffern denn stimmen) sich Frauen und Männer in Sachen häuslicher Gewalt zahlenmäßig gar nicht so viel nehmen.
Aber tatsächlich nur rein zahlenmäßig, in der Schwere gibt es keine Gleichheit. Rein von der Anzahl der Taten auf gleiche Betroffenheit zu schließen führt in die Irre. Das soll das Leid betroffener Männer nicht trivialisieren oder ihnen Hilfe absprechen. Es auf der gleichen Stufe wie die Probleme der Frauen zu sehen ist jedoch sicherlich falsch.
Ich zitiere aus der Seite des Familienministeriums:
"Dunkelfeldstudien zeigen: Von körperlicher Gewalt in heterosexuellen Paarbeziehungen scheinen Männer zunächst - rein quantitativ - in annähernd gleichem Ausmaß wie Frauen betroffen zu sein. Werden aber der Schweregrad, die Bedrohlichkeit und die Häufigkeit erlebter Gewaltsituationen einbezogen, dann zeigt sich, dass Frauen häufiger von schwerer und in hoher Frequenz auftretender Gewalt in Paarbeziehungen betroffen sind. "
Und aus dem ausführlichen Bericht:
"Anders als bei häuslicher Gewalt gegen Frauen durch männliche Beziehungspartner handelte es sich bei den körperlichen Übergriffen, die Männern durch weibliche Partnerinnen zugefügt wurden, wie auch die Pilotstudie aufzeigt zumeist um weniger schwerwiegende Gewalthandlungen, die sich überwiegend auf wütendes Wegschubsen, leichte Ohrfeigen, schmerzhafte Tritte und Beißen/Kratzen beschränkten, mit einem zudem durchgängig deutlich geringeren Verletzungsrisiko. Kein einziger Befragter der Pilotstudie gab an, von der Partnerin verprügelt oder zusammengeschlagen worden zu sein, dagegen 21 Prozent der von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen in der Frauenstudie (Schröttle/Müller 2004)."
Der ganze Bericht ist äußerst interessant (
http://www.bmfsfj.de/doku/Publikati...bereich=genderreport,s prache=de,rwb=true.pdf) aber natürlich massiv OT.