AW: warum wird liebesbeziehung so überbeladen
Aus Eingangsbeitrag vom 04.08.2014
Zitat von sponti:
idealvorstellung: mann und frau sind mit sich und ihrem leben zufrieden...
So ist es meistens eben nicht!
Denn sonst würde man/frau ja auch nicht suchen.
Meist sind es ja eben doch die noch unerfüllten Wünsche und Sehnsüchte.
Schlüssel sucht Loch oder Loch sucht Schlüssel. (Oder war das mit dem Schlüssel-Schloss-Prinzip etwas anderes?) .
Oder gerne auch etwas seelenvoller:
Bisher unverstandene Seele sucht eine andere Seele, von der sie endlich einmal in ihrem So-Sein akzeptiert wird. (Symmetrische Variante.)
Oder auch Asymmetrisch: Mensch sucht anderen zum Unterbuttern um sich endlich einmal nicht mehr unterlegen fühlen zu müssen. (Mögliche Gegenposition: Der Andere hofft durch das Beispiel seiner langmütigen Liebe den Niedermacher bekehren zu können.)
Es ist leicht zu verstehen: Problematisch wird es bei asymmetrischer Seelenlage. Selbst dann, wenn man zu den so selbst empfundenen „Guten“ gehört, die den asymmetrischen Gegenpartner durch Sanftmut zu bekehren versuchen.
Oder auch materieller:
Mann, der sein bisheriges Berufsleben hart genug geschuftet hat, sucht Frau die ihm das Bisschen verbleibende Privatleben verschönt. (Durchaus positiv gemeint)
Und Frau sucht finanziell erfolgreichen Mann um ihm (unter anderem) damit das Privatleben zu verschönen. (Auch uneingeschränkt positiv gemeint.)
Oder auch mal eine potentielle materielle Lage und eine potentielle Seelenlage miteinander verknüpft:
Beruflich erfolgreicher Mann böte finanziell genug um sich und seiner Partnerin evtl. auch mitsamt (gemeinsamen) Kindern einen angenehmen Lebensrahmen zu bieten. [Ach ja, wegen der Geschlechter-Gerechtigkeit: Das Ganze funktioniert natürlich auch umgekehrt.]
Die Partnerin jedoch fühlt sich ihm so unterlegen, daß sie ihn dauernd unterbuttern „muss“ um ihr seelisches Gleichgewicht wiederherstellen zu können (eigentlich ja nur: es zu versuchen). Und schon haben wir eine hervorragend funktionierende Abwärtsspirale. [Ach ja, wegen der Geschlechter-Gerechtigkeit: Das Ganze funktioniert natürlich auch umgekehrt.]